Töchterchen wünscht sich jedes Jahr ein Thema zur Geburtstagsfeier-Schatzsuche, ein Jahr hieß es »Natur«.
Das war eine Herausforderung, rein fachlich bin ich da eher wenig gebildet, auch wenn ich gerne draußen im Wald bin. Außerdem fehlte mir aus diversen Gründen die sonst gewohnte Vorbereitungszeit.
Mir blieb letztlich ein Vormittag, eine geeignete Strecke auszusuchen und diese mit Rätseln zu füllen. Wenigstens grobe Ideen konnte ich mir schon vorher ausdenken. Zum Glück hatten wir für Schatzsuchen in der Natur die ideale Wohnlage.
Seit unserem Feengeburtstag gehört auch eine optisch passende Gestaltung des abendlichen Essens zur Geburtstagsfeier dazu. Da habe ich dieses Jahr unter anderem die Ideen des erwähnten Feengeburtstages „recycelt“.
Die Schatzsuche
findet bei uns immer in irgendeiner Form mit Rätseln statt. Statt Schatzkarte werden die Kinder von einer Station zur nächsten geschickt. Das hat sich hier bewährt. Beim Motto Natur hieß es für die Kids grundsätzlich immer wieder: Augen und Ohren auf. Was seht ihr? Was hört ihr? Sie bekamen ein paar Aufgabe gestellt, die sich über die gesamte Suche erstreckten. Sie sollten Bastelmaterial sammeln. Tannenzapfen, Gräser, Moos, was immer sie entdeckten und woraus sie meinten, etwas basteln zu können. Auch sollten sie von verschiedenen Bäumen und Büschen Blätter einsammeln, die sie dann anschließend bestimmen konnten. Leider fing es auf halber Strecke teilweise ganz ordentlich an zu regnen, aber die Mädchen waren alle wetterfest angezogen.
Ausgerüstet mit einer Manomama Tasche von dm, einer Becherlupe und etwas Reiseproviant, ging es los. Eine Horde aufgeregt schnatternder Mädchen machte sich zunächst auf die (einfache) Suche nach einer Gruppe von vier Tannen, wo sich der nächste Zettel versteckte. Nebenbei wurde direkt alles mögliche an Kleintieren und Pflanzen eingesammelt und in den Becherlupen betrachtet.
Ein paar der Aufgaben und Rätsel, die die Kinder lösen mußten, um ihren Weg zu finden:
– Eine Strecke nach Hasensprüngen berechnen und abmessen (da konnten sie ganz konzentriert und schweigsam 90m gehen).
– Eine bestimmte einzelne Birke im Wald finden.
– Anhand eines Fotos einen Baumstumpf erkennen.
– Eine bestimmte Pflanze finden, deren Blatt in der Becherlupe aussah, wie auf der mitgelieferten Abbildung.
– Mit Hilfe des gefundenen Kompasses die Richtung bestimmen.
Der Schatz versteckte sich am Ende in der Nähe eines Baumes, dessen Rinde ich auf einem Blatt Papier durchgerubbelt hatte. Wegen Dauerregens gab es hier von mir die Hilfestellung, dass ich mich bücken mußte, um die Stelle festzuhalten.
Kleine Zwischenaufgaben, die einfach nur neugierig machen und Aufmerksamkeit wecken sollten, gab es auch, z.B.:
Wieviele verschiedene Vögel könnt ihr zwitschern hören und erkennt ihr welche?
Der kleine Umweg über ein Stück grasbewachsenen Weg zum still sein und hoffentlich Rehe oder Hasen beobachten, wurde einstimmig ausgelassen, es war einfach zu naß. Aber trotz des Regens waren die Kinder erstaunlich gut drauf, ich hätte da mit deutlich mehr Gejammer gerechnet. Anscheinend war die Schatzsuche jedoch spannender und interessanter als die Wetterumstände. Abgesehen davon, dass Regen ja schließlich auch zur Natur gehört.
Zurück im Haus war die Horde hungrig. In aller Eile steckten wir Erwachsenen einen Melonenigel zusammen, der schneller verputzt war, als wir uns hätten vorstellen können.
Während die doch leicht müden Kinder auf das Basteln verzichteten und lieber so spielten, schnitzten wir das Abendessen. Töchterchen und ich hatten vormittags noch spontan Mini-Brötchen gebacken, welche ich jetzt zu Hasen mit Himbeerpuschelschwänzen und Käseohren zusammensteckte. Die Schatzsuche hatte länger gedauert als erwartet, wir mußten mit dem Vorbereiten zügig vorankommen, sollten die Gäste auch noch Zeit zum Essen haben, bevor sie abgeholt werden.
Was gab es? Töchterchen wollte unbedingt wieder eine Gemüse-Blumenwiese, wie bei ihrem Feengeburtstag. Das war mir recht, die geht schnell und einfach zu machen. Ergänzt wurde die Wiese durch ebenfalls erprobte Schmetterlinge. Dazu gab es eine kleine Waldszene in 3D mit Tanne aus Gurken, den erwähnten Häschen und Mozarella-Radieschen-Pilzen.